65. Trialog-Forum: Arbeit als Stütze bei psychischer Erkrankung

von Antonia Henker


Maria Matzel (Teilnehmerin), Dominice Gebhardt (Sozialpsychiatrischer Dienst Peine), Klaus Effinghausen (Mitbegründer), Werner Ernst (Teilnehmer). Foto: Landkreis Peine
Maria Matzel (Teilnehmerin), Dominice Gebhardt (Sozialpsychiatrischer Dienst Peine), Klaus Effinghausen (Mitbegründer), Werner Ernst (Teilnehmer). Foto: Landkreis Peine | Foto: Landkreis Peine

Peine. Das Peiner Trialog-Forum seelische Gesundheit feierte am vergangenen Dienstag sein 65. Zusammentreffen. Zum Thema ‚Psychische Erkrankung und Arbeitsleben - Arbeit als stabilisierender Faktor oder als zusätzliche Belastung‘ tauschten sich Betroffene und Angehörige sowie berufliche Profis aus.


Klaus Effinghausen, Mitbegründer und regelmäßiger Teilnehmer des Psychose-Seminars, beglückwünschte das derzeitige Organisationsteam zum 65. Jubiläum: „Das Trialog-Forum ist für mich vor allem deshalb so wichtig, weil man wunderbar voneinander und miteinander über das Leben mit und rund um psychische Störungen lernen kann.“ Effinghausen kommt regelmäßig aus Celle, um das Peiner Angebot für sich zu nutzen. Die Bevölkerung über psychische Erkrankungen aufzuklären und der Stigmatisierung entgegen zu wirken, sieht Effinghausen als weitere Aufgaben des Trialog-Forums seelischer Gesundheit.

Das 65. Zusammentreffen


Das Treffen war erneut sehr vielstimmig. Die Teilnehmenden berichteten von ihren teilweise sehr unterschiedlichen Erfahrungen. So erlebten einige Menschen die Arbeit als wichtige Ressource, um Ablenkung von privaten Problemen zu erfahren, um Freundschaften zu Kollegen zu entwickeln oder als Quelle der Anerkennung. Andere hingegen sahen es als sehr schwierig an, mit ihrer psychischen Erkrankung wieder in das Berufsleben zurückkehren zu können. Dennoch sei dieser Wunsch häufig sehr groß. Aufgrund der Gegebenheiten der psychiatrischen Versorgungslandschaft werde allerdings oftmals die Möglichkeit dazu nicht gegeben. Es fehle an individueller Unterstützung und an verständnisvollen, kooperativen Arbeitgebern, um Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung die Chance zu geben, in das Arbeitsleben zurück zu finden.

Die Schwierigkeit, psychische Erkrankung und Beruf zu vereinen


Bleibt die Rückkehr in die Arbeitswelt trotz Bemühungen für längere Zeit versperrt, beginne oftmals eine Negativ-Spirale: Ohne die meist sinn- und strukturgebende Arbeit besteht die Gefahr zu einer Verschlechterung des psychischen Zustandes. Als einer der wichtigsten Faktoren für eine gelungene Rückkehr in die Arbeitswelt, wurde die Unterstützung durch Angehörige, Freunde, Psychologen oder Sozialarbeiter herausgestellt.
„Das Trialog-Forum Gesundheit richtet sich seit September 2010 mit seinem Angebot an Psychiatrie-Erfahrene, deren Angehörige, Profis aus dem psycho-sozialen Arbeitsfeld und interessierte Bürger gleichermaßen. Ziel ist es, eine Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch auf
Augenhöhe zu schaffen. Zu wechselnden Themen sind die Teilnehmenden aufgerufen, ihre individuelle Erfahrung mit der Gruppe zu teilen. Allerdings kann auch jeder Teilnehmende anonym bleiben undsich nicht zum Thema äußern“, erklärt Dominice Gebhardt vom Sozialpsychiatrischen Dienst Peine, der die Treffen seinerzeit ins Leben gerufen hat.
Der Trialog findet jeden 3. Dienstag im Monat im Gemeindehaus der Friedenskirche, Eichendorffstraße 6 in Peine statt.
Weitere Informationen und bevorstehende Themen finden Interessierte auch unter www.trialog-forum-peine.de.


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