Dr. Volker Menke erklärt die Hintergründe des Reformationstages


Peine. Im 500. Jubiläumsjahr der Reformation informieren Pastoren des Kirchenkreises Peine in loser Folge über die Feiertage und ihre Bedeutung. Superintendent Dr. Volker Menke erklärt die Hintergründe des Reformationstages.


Ein jährliches besonderes Gedenken der Reformation hat schon im 16. Jahrhundert eingesetzt. Das Gedenken wurde dabei regional mit unterschiedlichen Ereignissen der Reformationsgeschichte verknüpft. Zum Beispiel mit dem jährlichen Jahrestag der Einführung der Reformation in bestimmten Territorien. Für das Braunschweiger Territorium, wo die Reformation 1528 eingeführt worden war, war dies der Sonntag nach dem 1.9. Andere Ereignisse, mit denen das jährliche Reformationsgedenken verbunden werden konnte, waren Luthers Geburts- oder Todestag (10.11. bzw. 18.2.), oder der 25.6. als Tag der Übergabe des Augsburgischen Bekenntnisses als dem ersten evangelischen Glaubensbekenntnis an den Kaiser 1530 auf dem Reichstag zu Augsburg.

Zum 150. Jahrestag der Reformation 1667 ordnete Kurfürst Georg II. von Sachsen an, „den Tag des Thesenanschlags am 31. Oktober als Gedenktag der Reformation zu begehen“. Dieser Termin, der im Thesenanschlag das „Gründungsdatum des Protestantismus“ sieht, hat sich dann weitestgehend für das Reformationsgedenken durchgesetzt. In manchen Territorien ist der 31. Oktober zum Feiertag erklärt worden.

Der Reformationstag erinnert in besonderer Weise an die Wiederentdeckung des Evangeliums von der Gnade Gottes. Und mit ihm ist gerade auch im 500-jährigen Rückblick verbunden, dass ausgehend vom reformatorischen Geschehen im Zusammenspiel mit anderen historischen Kräften direkt oder indirekt Impulse gesetzt worden sind für „ neuzeitliche Errungenschaften wie Freiheit, Toleranz, Demokratie, Gleichberechtigung und Bildung“. Der Reformationstag trägt wie Pfingsten und alle Kirchenfeste die liturgische Farbe „rot“, Symbol für die Liebe Gottes, der durch seinen Geist reformierend, erneuernd wirkt.


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