Großraum Braunschweig - Vorreiter im Klimaschutz

von Sandra Zecchino


Der Großraum könnte eine vollständige Versorgung mit Wärme, Strom und Treibstoffen mit regionaler erneuerbarer Energie erreichen. Symbolfoto: pixabay
Der Großraum könnte eine vollständige Versorgung mit Wärme, Strom und Treibstoffen mit regionaler erneuerbarer Energie erreichen. Symbolfoto: pixabay | Foto: Pixabay

Region. Als eine von 22 bundesweit ausgewählten Kommunen beziehungsweise Regionen hat der Großraum Braunschweig sich dem Modellvorhaben "Masterplan 100 Prozent Klimaschutz" gestellt. Ziel ist es, bis 2050 die Treibhausgas-Emissionen um 95 Prozent gegenüber 1990 zu senken und seinen Energieverbrauch im gleichen Zeitraum zu halbieren.


Damit beteiligt sich der Großraum Braunschweig an der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und ist nach eigenen Angaben Vorreiter im Klimaschutz und hat sich gemeinsam mit den weiteren Modellkommunen den bundesdeutschen Klimaschutzzielen verpflichtet.

Mittlerweile sind die Planungen abgeschlossen und der Masterplan wird den Kommunalpolitikern der einzelnen Gemeinden sowie der Bevölkerung vorgestellt. Der Plan enthalte eine regional abgestimmte Klimaschutzstrategie mit einem Bündel an Maßnahmen in allen Handlungsfeldern. Demnach sei im Bereich Einsparung des Endenergieverbrauches großes Potenzial vorhanden. Allein in den Sektoren Gewerbe, Handel und Dienstleistungen sei ein Rückgang von 61 Prozent möglich, im Bereich Verkehr von 60 Prozent und im Sektor der privaten Haushalte läge das Einsparpotenzial bei 54 Prozent.

Höhere Parkgebühren oder City-Maut zur Reduzierung des Autoverkehrs


Auch die Ausweitung und Verknüpfung der Verkehrsangebote für den Umweltverbund ist ein wichtiger Aspekt, um die Ziele des Klimaschutzes zu erreichen. Damit sollen sowohl die Intermodalität, also die Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel beim Zurücklegen eines Weges, als auch die Multimodalität, also die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel bei den täglichen Wegen, je nach Erfordernis und ohne Festlegung auf ein bestimmtes Verkehrsmittel wie zum Beispiel auf das private Fahrzeug deutlich gefördert werden. Dies erfordere auch neue Geschäftsmodelle, die sich aber insbesondere auf Grund der fortschreitenden Digitalisierung und Vernetzung zunehmend entwickeln werden.

Gleichzeitig müssten aber auch Restriktionen für den motorisierten Individualverkehr erfolgen. Die Modellrechnungen zeigten, dass ohne solche Eingriffe, wie zum Beispiel eine Erhöhung der Kosten keine wirkungsvollen Effekte für eine geänderte Verkehrsmittelnutzung und eine Verringerung der Fahrleistungen im Autoverkehr zu erwarten seien. Hierbei haben sich bei den Berechnungen insbesondere die Erhöhung der Parkgebühren sowie eine City-Maut als wirkungsvolle Maßnahmen gezeigt.

Vollständige Energieversorgung durch regionale erneuerbare Energiegewinnung


Zusätzlich kommt der Masterplan zu dem Schluss, dass das erneuerbare Energiepotenzial im Großraum Braunschweig mehr als ausreiche, um eine vollständige Versorgung mit Wärme, Strom und Treibstoffen ohne weiteren Einsatz fossiler Energien zu gewährleisten. Dazu müssten jedoch die Anlagen gegenüber dem heutigen Stand bis 2050 insbesondere bei der Wind- und Solarenergie noch um ein Mehrfaches gesteigert werden.


mehr News aus Peine


Themen zu diesem Artikel


Parken