Hurghada-Mordopfer: 316 Trauergäste nahmen Abschied


Die Edemisser Kirche. Fotos: Kirchenkreis
Die Edemisser Kirche. Fotos: Kirchenkreis | Foto: Kirchenkreis Peine

Edemissen. In einem bewegenden Trauergottesdienst verabschiedeten sich Angehörige, Freunde, Nachbarn und Kollegen vom Edemissener Mordopfer des Hurghada-Attentates. In der Martin-Luther-Kirche blieb gestern kein Platz frei und einige verfolgten das Geschehen im Stehen.


„Wir sind heute hier zusammengekommen, um Abschied zu nehmen. Es war ein Schock, als aus der unsicheren Nachrichtenlage nach und nach zur Gewissheit wurde, dass Susanne zusammen mit ihrer Freundin Ingrid am Strand von Hurghada in Ägypten Opfer eines gleichermaßen brutalen wie sinnlosen Anschlags geworden war“, sagte Pastor Christian Ratz. Aber das Leben, das dieser Tod beendet hat, sei nicht sinnlos gewesen. Es sei ein kurzes aber erfülltes Leben gewesen, dem auch durch das Ende nichts von seinem Sinn und von seiner Würde genommen werden könne.

In seiner Predigt würdigte Pastor Ratz das familiäre und berufliche Leben der Verstorbenen, das geprägt war durch Liebe und Sorgen für andere, aber auch durch Fröhlichkeit und Lebensmut. „Durch die Liebe diene einer dem andern. Durch Liebe entsteht Lebensraum, entstehen die Orte, an denen wir uns zuhause fühlen, entsteht Geborgenheit. Weil die Liebe so wichtig ist, möchte ich neben allem Fragen, Nichtverstehen, Trauern, heute den Dank nicht vergessen, den Dank für all das, was sie durch ihre Liebe Ihnen sein konnte“, führte der Pastor aus.

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Pastor Christian Ratz Foto:



Dass Menschen das Recht auf Unversehrtheit des Lebens anderer missachteten und gewalttätig würden, mordeten, das erscheine im Moment in unserer Welt wie eine Krankheit. Wie furchtbar, wenn ein Mensch seinen Glauben seine Hoffnung seine Liebe so verloren hat, dass nur noch die Gewalt bleibe.

„Aber auch das gibt es. So können Menschen werden, sein, auch wenn gerade religiösen Menschen deutlich sein sollte, dass das Leben heilig ist. Es gehört Gott, der es geschenkt hat. Es erscheint wie eine böse Ironie, dass Menschen, die sich als gläubig bezeichnen, das nicht zu wissen scheinen. Wir kennen das leider auch aus der Geschichte unseres eigenen Glaubens“, sagte Pastor Ratz.

Doch die Liebe sei das, was trage und bleibe; und die Liebe werde hoffentlich auch alle Trauernden durch diese schwere Zeit hindurchtragen. Im Anschluss an den Gottesdienst fand auf dem Friedhof die Beisetzung statt.


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