Kreis schließt Impfberatung an weiterführenden Schulen ab


Der Kreis sah die Impfausweise von Siebtklässlern ein. Symbolfoto: Nicole Wiedemann
Der Kreis sah die Impfausweise von Siebtklässlern ein. Symbolfoto: Nicole Wiedemann | Foto: Nicole Wiedemann

Peine. In Kooperation mit den weiterführenden Schulen hat der Landkreis Peine vor den Herbstferien die Impfausweise der Siebtklässler eingesehen und individuelle Impfempfehlungen ausgesprochen.


„705 Jugendliche haben das Beratungsangebot wahrgenommen. Dies entspricht 50 Prozent des Jahrgangs“, erklärt Dr. Bettina Kiessling-Klamka vom Kinder- und Jugendärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes.

Erfreulicherweise sind viele dieser Schüler vorbildlich geimpft. Einen vollständigen Impfschutz gemäß den aktuellen Impfempfehlungen der ständigen Impfkommission (STIKO) hatten 94 bis 97 Prozent der Schüler gegen Polio (Kinderlähmung), Tetanus, Diphtherie, Hepatitis B sowie gegen Masern, Mumps und Röteln.

Allerdings hatten 26 Jugendliche keinen vollständigen Impfschutz gegen Polio, 44 gegen Tetanus, 47 gegen Diphtherie und 24 gegen Masern. Sieben Prozent der Jugendlichen fehlt die nötige Auffrischung gegen Keuchhusten und acht Prozent gegen die seit 2006 empfohlene Impfung gegen Meningokokken C.

Seit 2007 wird für Mädchen eine Impfung gegen bestimmte Herpes-Viren empfohlen, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Bei 160 der beratenen Mädchen war die Impfserie bereits begonnen oder schon abgeschlossen, alle anderen wurden auf die Impfung hingewiesen.

Allen ungeschützten Personen wird empfohlen, sich nachimpfen zu lassen


„Es zeigt sich, dass individuelle Beratungen und Hinweise auf anstehende Auffrischungen oder Neuerungen für jeden sinnvoll sind“, so Dr. Kiessling-Klamka, „da in der Regel wenig Kontakte zum Hausarzt bestehen.“

Für alle 9 bis 17-jährigen sind Auffrisch-Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten und Polio empfohlen.

Eine gute Gelegenheit ist die Nutzung der Vorsorgeuntersuchung ‚J1’, die von den Krankenkassen für die Altersgruppe der 12 bis 15-jährigen finanziert wird.

Auch Eltern und Lehrkräfte sind eine wichtige Zielgruppe für die Impfberatung, da sie als Erwachsene bei bestimmten Erkrankungen ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe und Komplikationen haben.

Zudem können Erwachsene auch Infektionen auf noch ungeschützte Kinder übertragen, was beispielsweise bei Keuchhusten für Säuglinge lebensgefährlich ist. Dementsprechend sollten auch Kontaktpersonen wie Großeltern und Erzieher ihren Impfschutz aktualisieren.

Anleitung zum Impfschutz - Selbstcheck


Jeder sollte daher zur Förderung der eigenen Gesundheit und Schutz der Bevölkerung prüfen, ob in den letzten zehn Jahren eine Impfung gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten erfolgt ist. Gegen Polio sollten alle Personen mindestens viermal im Leben geimpft sein, die nach 1970 geborenen auch zweimal gegen Masern. Wer keinen Impfausweis mehr besitzt, sollte in jedem Fall den Schutz und Impfbedarf mit dem Hausarzt klären.

Für alle Bürger ist gerade die Herbstzeit eine gute Gelegenheit zur Impfauffrischung und zur Nutzung der jährlich angebotenen Grippeschutzimpfung.


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