Mehrheit hält EU grundsätzlich wichtig für Verbraucherschutz

Eine Mehrheit der Wähler findet, dass die Interessen von Unternehmen von der EU eher wahrgenommen werden als die Verbraucher.

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EU-Parlament in Straßburg (Archiv)
EU-Parlament in Straßburg (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Eine Mehrheit der Wähler findet, dass die Interessen von Unternehmen von der EU eher wahrgenommen werden als die Verbraucher. Das geht aus einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (VZBV) hervor, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten.


Demnach gaben 45 Prozent der Befragten an, dass die EU mit ihrer Politik bisher eher die Interessen von Unternehmen vertritt. 38 Prozent finden, dass sie die Interessen von Unternehmen und Verbrauchern gleichermaßen vertritt. Neun Prozent denken, dass sie sich eher um die Interessen von Verbrauchern kümmert. 74 Prozent der Befragten finden, dass die Politik der Europäischen Union grundsätzlich wichtig für den Verbraucherschutz sei. 18 Prozent halten sie für unwichtig.

Die gefühlte Schwerpunktsetzung würden viele gern ändern: Fast Zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten finden, dass die Interessen von Unternehmen und Verbrauchern gleichermaßen eine wichtige Rolle spielen sollten. 27 Prozent hätten es lieber, wenn den Interessen von Verbrauchern sogar eine wichtigere Rolle zukäme. Gerade einmal vier Prozent sprachen sich dafür aus, dass die Interessen der Unternehmen eine wichtigere Rolle spielen sollten.

"Am 9. Juni ist Europawahl. Danach gilt: Verbraucherinteressen gehören in den Mittelpunkt politischer Entscheidungen", sagte Michaela Schröder, Geschäftsbereichsleiterin Verbraucherpolitik beim VZBV. "Kaum jemand findet, dass die Politik die Interessen von Unternehmen stärker berücksichtigen sollte - denn das tut sie ja bereits."

Nach der Wahl hätten die neuen Mitglieder des Europäischen Parlaments und der Kommission die Chance, Alltagsprobleme der Verbraucher in den Mittelpunkt der Politik zu stellen. Schröder sagte weiter: "Bei Themen, die den Verbraucheralltag betreffen, dürfen Verbraucherinteressen nicht den Unternehmensinteressen untergeordnet werden." Sie verwies darauf, dass ein großer Teil der verbraucherpolitischen Ebenen auf europäischer Ebene entschieden werde.

Für die Forsa-Umfrage wurden 1.003 Personen telefonisch befragt. Die Erhebung fand Anfang April statt.


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