NABU-Gruppe beringt Schleiereulen


Den Schleiereulenbestand   in unserem Landkreis ist gestiegen. Fotos: NABU
Den Schleiereulenbestand in unserem Landkreis ist gestiegen. Fotos: NABU

Peine. Die Schleiereulengruppe des NABU im Kreis Peine unter der Leitung von Jürgen Heise machte sich mehrere Male auf, um junge Schleiereulen zu beringen.


Die Beringungstour war für Brutstätten in Harvesse, Wense, Wipshausen, Eickenrode und Gut Ankensen geplant. Bevor die Jungeulen flügge werden, beringt man sie, vornehmlich um ihre Population regelmäßig zu dokumentieren. Seit über 20 Jahren Praxis ist es so gelungen, das Überleben dieser Eulenart zu unterstützen.

Die Alteulen brüten in eigens dafür hergestellten Kästen ihren Nachwuchs aus. Die Kästen werden mardersicher hoch oben in Scheunen und Ställen angebracht. Die NABU-Gruppe ist immer wieder dankbar, wenn Scheunenbesitzer dazu ihre Gebäude zur Verfügung stellen. Da das Futterangebot nicht so üppig wie früher ist, weil in den Scheunen kaum noch Stroh, Heu und Körner lagern - sie sind mit der modernen Landwirtschaft meistens umfunktioniert zu „Garagen“ von landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Geräten - , hat Jürgen Heise sogenannte Mäusekisten aufgestellt, die mit Getreide gefüllt sind und so das natürliche Nahrungsangebot für die Schleiereulen ersetzen. Man muss schon schwindelfrei sein, um zu den Brutkästen hoch oben zu gelangen. Wenn Jürgen Heise einen Kasten öffnet, ist er immer wieder gespannt, ob sich Nachwuchs eingestellt hat.

Nicht an allen Brutstätten gab es Nachwuchs


Die Altvögel entfliehen sofort durch das Flugloch nach draußen, so dass die Kleinen entnommen, in einen Beutel gesteckt und mit den Helfern mit geübtem und sicherem Griff beringt werden können. In einerScheune in Harvesse wurden fünf Schleiereulen beringt. In Wense am Bahnhof waren es drei. Auch die Kinder Angelina, Maximilian, Dana und Fiona durften unter Anleitung die Tiere in die Hände nehmen. In Wipshausen hat sich dieses Jahr leider kein Nachwuchs eingestellt. Im gleichen Dorf jedoch konnten jedoch an anderer Stellefünf Jungeulen beringt werden. Weiter ging es nach Eickenrode, wo drei junge Schleiereulen beringt wurden. Auf der für diesen Tag letzten Station, Gut Ankensen, gab es sogar sechs Jungeulen.

Die Tiere können schon fliegen


Alle Schleiereulenkinder waren fünf bis sechsWochen alt. Die Tiere können nach zwei bis drei Wochen ausfliegen. Noch sind sie flauschig und ihr Federkleid muss sich noch entwickeln, während ihre Maske schon recht gut ausgebildet ist. Die Statistik des Brutgeschehens im Kreis Peine zeigt an, dass die Anzahl der Brutkästen stetig erweitert werden konnte, was jedoch nicht automatisch bedeutet, dass sich der Bruterfolg ebenfalls steigert. Der ist sowohl vom Nahrungsangebot, also dem Mäuseangebot, als auch von den Wintern abhängig. In schneereichen Wintern finden die Schleiereulen keine Nahrung und müssen verhungern.

Es gibt 113 Jungeulen, in diesem Jahr konnte der Bruterfolg im Vergleich zu 2016 also um ein Drittel gesteigert werden, damals gab es 85 Jungtiere. In der Natur ist der Fortbestand einer Art vom Überleben mindestens einer anderen Art abhängig, so sind die Singvögel auf Insekten (und giftfreie Nahrung) angewiesen. Die Schleiereulen sind hauptsächlich auf Mäuse angewiesen, deren Population wiederum abhängig ist vom Winterverlauf und ihrem Nahrungsangebot Körnern und Samen. Sowohl die Landwirtschaft als auch Gartenbesitzer können zum Fortbestand der Schleiereulen beitragen, indem sie in Scheunen, auf den Feldern – besonders im Winter – und in Gartenecken Mäuseunterschlüpfe einrichten.

Bilder der Eulentour


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