Nimmt der Landkreis Peine an Kita-Förderprogramm teil?


Das Bundesprogramm will Kindern aus problematischen Verhältnissen den Einstieg in die Kita erleichtern. Symbolfoto: Anke Donner
Das Bundesprogramm will Kindern aus problematischen Verhältnissen den Einstieg in die Kita erleichtern. Symbolfoto: Anke Donner | Foto: Anke Donner

Peine. Am Dienstag entscheidet der Jugendhilfeausschuss des Landkreises, ob das Jugendamt einen Förderantrag im Rahmen des Bundesprogramms "Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung" für die Periode 2017-2020 stellt.


Im Rahmen der Kindertagesstättenplanung des Landkreises Peine sei deutlich geworden, dass Flüchtlingskinder im Alter von 0 bis 3 Jahren kaum in Kindertageseinrichtungen betreut werden. Diese Problematik sei bundesweit festzustellen. Vor diesem Hintergrund habe der Bund ein Programm aufgelegt, um dieser Zielgruppe einen niedrigschwelligen Zugang beziehungsweise Einstieg in die Kindertagesbetreuung zu ermöglichen. Der Fachdienst Jugendamt habe am Interessenbekundungsverfahren für das Bundesprogramm „Kita-Einstieg - Brücken bauen in frühe Bildung“ teilgenommen und die Zusage erhalten, dass eine Antragstellung ab sofort möglich ist.

Maximale Fördersumme 150.000 Euro


Förderhöchstsummebeträgt je Kommune maximal 150.000 Europro Jahr.Die Fördermittel werden als Gesamtbudget zur Verfügung gestellt. Die Jugendämter können mit dem Einsatz der Fördermittel innerhalb ihrer Angebote und Strukturen flexibel planen. Der Eigenanteil des Landkreiseswürde 10 Prozentder Gesamtausgaben betragen. Als Eigenmittel können eigene Geldmittel sowie geldwerte Leistungen (Personal, Räumlichkeiten, Ausstattung) geltend gemacht werden. Über die einzelnen Förderjahre hinweg ist eine variable Erbringung der Eigenmittel möglich.

Der Förderzeitraum ist von Frühjahr 2017 bisEnde 2020. Die Antragstellung ist jederzeit möglich. Eine Bewilligung erfolgt für die gesamte Laufzeit.

Zielgruppesind Familien mit Kindern im Altern von 1 bis6 Jahren, insbesondere Familien, die aufgrund von Risikolagen wie Armut, Bildungsbenachteiligung oder mangelnder Sprachkenntnisse bisher nicht oder nur unzureichend von der institutionellen Kindertagesbetreuung erreicht wurden, auch Kinder mit Fluchterfahrung.

Mögliche Maßnahmen im Landkreis Peine


Es gibt zahlreiche Anknüpfungspunkte an vorhandene Angebote und Strukturen, zum Beispiel Familienbegleiter der Caritas, Flüchtlingsprojekt der Frühen Hilfen, KVHS-Projekte im vergangenen Jahr unter anderem im Familienzentrum Peine-Ost, Qualitätsnetzwerk frühkindliche Bildung, Projekt „Bildungskoordination für Neuzugewanderte“ im Bildungsbüro etc.

  • Einrichtung von Gruppenangeboten für Kinder mit Flucht- / Migrationserfahrung im Alter von 3bis 6 Jahren, die noch keine Kindertagesstätte besuchen, zur Vorbereitung auf den Kita-Besuch („Einstiegsangebote“)

  • Wiederaufnahme und Ausbau des Angebotes der KVHS in Kooperation mit dem Familienzentrum Peine-Ost im letzten Jahr: In den Gruppen könnten bis zu 10 Kinder mit jeweils einem Elternteil 2-3 mal in der Woche für jeweils 3 Stunden von qualifizierten Fachkräften betreut werden.

  • Schaffung eines Spielkreises in der zentralen Flüchtlingsunterkunft der Stadt Peine

  • Ausbau der Rucksack-Gruppen

  • Qualifizierungsmaßnahmen für pädagogische Fachkräfte sowie weitere Akteure.


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