Peine geht erfolgreich gegen Verkehrssünder vor

von Nino Milizia


Die Peiner Polizei ahndete 3.555 Ordnungswidrigkeiten. Symbolfoto: Alexander Panknin
Die Peiner Polizei ahndete 3.555 Ordnungswidrigkeiten. Symbolfoto: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Peine. Während der Bundesweite Trend sich bedenklich entwickelt, die Zahlen von Verkehrsunfällen mit Personenschaden steigen, hat der Landkreis Peine den bisherigen Tiefstand erreicht. In einer Informationsvorlage zur "Entwicklung der Kommunalen Geschwindigkeitsüberwachung" gab der Landkreis nun einen Einblick in seine Arbeit zur Verkehrssicherheit.


Hauptursachen für Verkehrsunfälle soll laut Informationsvorlage neben nicht angepasster/überhöhter Geschwindigkeit" die "Unaufmerksamkeit" sein. Oftmals werden Smartphones hinter dem Steuer genutzt, den größten Täterkreis stellt dabei die junge Generation dar. Allerdings werden auch vermehrt unaufmerksame Senioren im Straßenverkehr auffällig. Die Verkehrswacht plant daher ein Seniorenprojekt.

Ein weiterer entscheidender Punkt ist das Abstandsfehlverhalten auf der A2. Hier könnten allerdings nicht alle Vergehen geahndet werden, da ein hoher Anteil an ausländischen Lkw-Fahrern charakteristisch sei. Abstandsfehlverhalten zählen jedoch nicht zu dem Katalog an Verstößen, für die über das Kraftfahrtbundesamt (EUCARIS) die Fahrzeughalter des europäischen Auslands ermittelt werden dürfen. Aufgrund der Akutsituation hat bereits das Niedersächsische Innenministerium darauf aufmerksam gemacht, dass die EU-Richtlinien um diesen Tatbestand (Abstand) ergänzt werden müssen.

2016 zählte die Peiner Polizei zwei Unfalltote


Während sich in der Bundesrepublik die Zahl der Unfälle mit Personenschaden um 0,8 Prozent steigerte, führt die Verkehrsstatistik der Peiner Polizei nur zwei Unfalltote. Beim ersten Fall hatte eine Fußgängerin nicht auf den Verkehr geachtet, beim zweiten prallte ein Autofahrer gegen einen Baum. Um diesen erfreulichen Trend aufrecht zu erhalten, will der Landkreis mit den Bemühungen um Verkehrssicherheit nicht nachlassen, Überschüsse aus der Geschwindigkeitsüberwachung (25.000 Euro) sollen erneut in diesen Bereich investiert werden.

Die Arbeitsgruppefür die Verwendung von Überschüssen, bestehend aus Vertretern der Verkehrswacht, des Polizeikommissariats Peine und des Fachdienstes Straßenverkehr, hat dazu folgende Investitionsvorschläge ausgegeben: Für die Primarstufe 1 sollen Lernmitteln für das motorische Training des Fahrradfahrens, Lernmitteln für die Vorbereitung auf die Fahrradprüfung - Verkehrsfragebögen und Hilfsmitteln für Demonstrationen zum „Toten Winkel“-Lkw angeschafft werden. Für die Sekundarstufe 1 sind Moderatorenprogramme zur Verkehrserziehung - Theorie und praktische Demonstrationen zu folgenden Themen empfohlen: Fahren, Geschwindigkeit, Bremsweg, Reaktionszeit und Anhalteweg.

Außerdem gibt es noch einen Katalog mit weiteren Maßnahmen:


- Demonstration von Crash-Situationen mit Fußgängern, Radfahrern, Stunts, Dummys, Autos mit folgenden Hilfsmitteln: Fahrsimulator, Gurtschlitten, Reaktionstestgerät, Aufprallsimulator, Überschlagssimulator

-Maßnahmen zum Schulbeginn (Aktion „Gelbe Füße“), Busbegleitdienste und so weiter

-Fahrsicherheitstraining für Realschulen und Gymnasien

Der Kostenpunkt liegt etwa bei 25.000 Euro.

Zahl der Wildschweine überproportional gestiegen


Ein weiteres Problem sei die erheblich steigende Wildpopulation. Grund hierfür sei der verstärkte Maisanbau, durch den die Zahl der Wildschweine überproportional gestiegen sei. Damit ginge eine rhöhte Unfallgefährdung einher. Daher hatte die Jägerschaft im letzten Jahr Wildwarnreflektoren beschafft. Hauptgefahrenquelle bleibe jedoch die A2. Dafür sollen nun Tablets in den Dienst eingeführt werden, um Tatfilme und Verstoßdaten direkt vor Ort vorführen zu können und die Ahndung somit effizienter gestalten zu können.

Im Berichtszeitraum wurden zudem wie üblich mobile Abstandsmessungen durchgeführt. Die Autobahnpolizei kam dabei auf knapp 220 Messstunden. Dabei sei festzuhalten, dass zu rund 23 Prozent der geahndeten 3.555 Ordnungswidrigkeiten Nacharbeiten stattfinden mussten. Von der einfachen Erstellung von Farbbildern zur Identifikation der Fahrzeugführer, bis hin zur Erstellung von Videosequenzen und der Teilnahme an Gerichtsverhandlungen (149) waren die Polizeibeamtinnen und –beamten noch mal um ein
Vielfaches der Messstunden gebunden.



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