Prostituierte auf Rezept: Peiner Grüne nehmen Stellung

von Frederick Becker


Was sagen die hiesigen Abgeordneten zum Vorschlag der Grünen-Bundestagsfraktion, Pflegebedürftige und Schwerkranke sollen sexuelle Kontakte bezahlt bekommen? Foto: Grüne

Peine. Wenn es nach den Bundestagsfraktion der Grünen geht, sollen Pflegebedürftige und Schwerkranke sexuelle Kontakte mit Prostituierten auf Rezept bekommen. Stefanie Weigand, die Peiner Bundestagskandidatin und Sprecherin des Kreisvorstands, äußerte sich skeptisch darüber.


In den Niederlanden können sich Pflegebedürftige bereits seit einigen Jahren die Dienste von speziell zertifizierten Prostituierten, sogenannten Sexualassistentinnen, bezahlen lassen. Dazu ist eine Reihe von Attesten und Nachweisen nötig. Auch in Deutschland bieten immer mehr "Sexualassistentinnen" ihre Dienste auch in Pflegeheimen an. Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt, in der Pflegebranche ist der Trend umstritten.

Stefanie Wiegand von den Peiner Grünen hat sich nach eigenem Bekunden noch nicht intensiv mit dem Thema befasst, "aber klar ist, dass jeder Mensch sexuell ist, jeder hat Bedürfnisse, die befriedigt werden wollen." Sexualität im Alter und Sexualität bei Menschen mit Behinderung sollte dabei nicht ausgeklammert werden. Wenn Menschen nicht in der Lage seien, ihre Sexualität eigenständig auszuleben, sei es nur recht und billig ihnen zu helfen.

"Womit ich allerdings ein Problem habe, ist das Konzept der Prostitution an sich. Sex gegen Geld empfinde ich als hochproblematisch, insbesondere weil es potenziell mit Gewalt verbunden ist. Ich denke, dass die selbstbestimmten Prostituierten in der Minderzahl sind."


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