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"Schlag in die Fresse" - Warnstreik der Stahlarbeiter

von Antonia Henker


Rund 2.000 Mitarbeiter nahmen am heutigen Freitag am Warnstreik der Salzgitter AG teil. Video/Fotos: Antonia Henker; Schnitt: Alexander Panknin | Foto: Antonia Henker

Salzgitter. Um kurz nach 9 Uhr morgens zogen rund 2.000 Mitarbeiter der Betriebe der Salzgitter AG die Eisenhüttenstraße in Richtung Hauptverwaltung des Stahlkonzerns. Der Warnstreik war eine Reaktion auf die gescheiterten Tarifverhandlungen vom 6. März, das Motto: "Wir für 4,5% mehr".


Die Tarifverhandlungen am vergangenen Montag sind fehlgeschlagen. Das Arbeitgeberangebot waren 1,3 Prozent mehr Lohn für 15 Monate. Eine Verlängerung der Tarifverträge zu Altersteilzeit und Werkverträgen gebe es nur, wenn die Beschäftigten das Angebot akzeptieren würden. Was sie nicht taten, da es für sie einen Reallohnverlust bedeuten würde. Nach einem Auftakt des Warnstreiks von mehr als 3.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie haben heute Morgen 2.000 Stahlarbeiter für 4,5 Prozent mehr Lohn gestreikt. Ganz nach Fußball-Manier riefen sie "Wer nicht hüpft, ist Arbeitgeber - hey hey" und liefen von Trillerpfeifen begleitet die Eisenhüttenstraße hinunter vom Tor 1 bis vor die Hauptverwaltung.

Beschäftigte vonSalzgitter Flachstahl GmbH, Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter GmbH, Salzgitter Mannesmann Großrohre GmbH, Ilsenburger Grobblech GmbH, Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH, Salzgitter Business Service GmbH, GESIS und der SZAG-Holding waren zum Streik aufgerufen worden. Auch Vertreter aus Peine und von VW zeigten sich solidarisch.

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Thorsten Gröger Foto: Antonia Henker



Thorsten Gröger, IG-Metall-Bezirksleiter in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, meinte, es sei Zeit, einen anderen Weg einzuschlagen. Obwohl die Prognosen für ein weiterhin stabiles Wachstum gut stünden und die Fakten sagen, dass es aufwärts ginge, würde der Arbeitgeber schwarz malen. 4,5 Prozent mehr Lohn wären aber nur gerecht und würden auch der Wirtschaft nutzen.

"Das ist eine Sauerei und das können wir nicht hinnehmen"


Am Montag sei eine Tür zugeschlagen worden, aber "wir entlassen, die Arbeitgeber nicht aus ihrer Pflicht", so Gröger. Die Argumente der Beschäftigten seien gut und Gröger schließt mit einer Botschaft an die Arbeitgeber: "Lassen Sie es nicht darauf ankommen".

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Matthias Wilhelm Foto: Antonia Henker



Auch Matthias Wilhelm, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Salzgitter-Peine, und Nils Knierim, Vertrauenskörper-Leitung der Salzgitter Flachstahl GmbH, fanden deutliche Worte. Knierim bezeichnete das Angebot der Arbeitgeber als einen"Schlag in die Fresse" und meinte, er hätte mehr als zwei Prozent erwartet. 1,3 Prozent seien eine Katastrophe. Beidebetonten die Wichtigkeit der Mitarbeiter und ihr Recht auf mehr Lohn. Sie wollen nach eigener Aussage auch ihre jungen Mitarbeiter und Auszubildenden unterstützt sehen.

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Nils Knierim. Foto: Antonia Henker



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