So schützen sie Igel vor dem Kältetod


Gartenbesitzer sollten ihren Garten "igelgerecht" gestalten. So helfen sie den Tieren am besten. Foto: Nabu/Andreas Bobanac
Gartenbesitzer sollten ihren Garten "igelgerecht" gestalten. So helfen sie den Tieren am besten. Foto: Nabu/Andreas Bobanac | Foto: NABU/Andreas Bobanac

Region. Im Nabu-Artenschutzzentrum Leiferde drehen sich momentan viele Anfragen um das Thema Igel. Besorgte Gartenbesitzer und Spaziergänger kontaktieren die Einrichtung, um sich danach zu erkundigen, wie sie jungen Igeln helfen können


Meist beginnt der Anruf mit den Worten: „Ich habe einen kleinen Igel gesehen, der schafft das doch gar nicht durch den Winter zu kommen. Kann ich ihnen den bringen?“, berichtet der Nabu. Andere Anfragen berichten von kleinen Igeln, die bei der Gartenarbeit gefunden wurden, andere wurden ins Haus geholt, weil es zu warm oder zu kalt im Freiland war.

„Der Igel gehört zu den geschützten Tierarten, die weder gefangen noch getötet werden dürfen“, so Bärbel Rogoschik vom Nabu-Artenschutzzentrum. "Das Bundesnaturschutzgesetz beschränkt eine Naturentnahme auf absolute Ausnahmen: Ausschließlich verletzte oder kranke Igel dürfen zeitweise aufgenommen werden, um sie gesund zu pflegen und alsbald wieder in die Natur zu entlassen“.

Den Garten "igelgerecht" gestalten


Im beginnenden Herbst sind Igel, entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit, auch mal tagsüber aktiv, denn insbesondere die Jungtiere müssen sich für die bevorstehende Winterruhe noch einige Fettreserven anfressen. Von großer Bedeutung hierfür sind naturnahe Gärten mit dichten Hecken und einheimischen Gehölzen sowie Reisig-, Laub- und Komposthaufen sowohl als Nahrungsräume als auch als Winterquartier. Das Nabu-Artenschutzzentrum appelliert den eigenen Garten igelgerecht zu machen. „Das bedeutet“, so erläutert Rogoschik, "Reisig- beziehungsweise Laubhaufen aufzuschichten oder das Laub einfach liegen zu lassen". Ferner sollten „Igelfallen“ entschärft werden. Dazu gehöre es Gräben, Keller- oder Lichtschächte mit Brettern zu versehen oder Ausstiegshilfen zu schaffen, gleiches gilt für Teiche mit senkrechten Ufern.

Gute Vorbereitung auf den Winter


Für den Zeitpunkt des Winterschlafs ist nicht der Monat entscheidend, sondern die Außentemperatur. Die erste Frostperiode ist häufig nur von kurzer Dauer. Diesem Rhythmus passen sich alle Igel an. Demzufolge ist es normal, dass sie auch noch im November anzutreffen sind. Bei unseren milden Wintern ist der Winterschlaf des Igels relativ kurz und somit auch das Überwinterungsgewicht nicht von so großer Bedeutung.

Doch kann man erforderlichenfalls ab dem Spätherbst kleinere Igel durch maßvolles Zufüttern von sehr hochwertigem Dosenfutter für Hunde oder Katzen (ab 70 Prozent Fleischanteil) oder ungewürztem Rührei auf die Winterruhe vorbereiten helfen. Keinesfalls darf man den Tieren Milch anbieten. Die beste Igelhilfe ist ein naturnah gestalteter Garten, denn dort finden sie genügend Käfer, Regenwürmer, Schnecken und Spinnen. Schon eine verwilderte Ecke kann ausreichen, um einen kleinen Igellebensraum zu schaffen. Vor allem Laub-, Reisig- und Totholzhaufen bieten ihm willkommenen Unterschlupf. Doch auch künstliche Verstecke werden jederzeit gerne angenommen, und das nicht nur für den Winterschlaf. Die sogenannten Igelburgen können ohne großen Aufwand selbst gebaut werden oder sind in unterschiedlichsten Ausführungen auch im Fachhandel erhältlich. Übrigens: erst wenn die Bodentemperatur langfristig um den Gefrierpunkt liegt, ziehen sich die Igel komplett zurück.


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