"Sorgenkind" A2: ADAC fordert besseres Baustellenmanagement

von Eva Sorembik


Trauriger Stauspitzenreiter: die A2 zwischen Lehrte Ost und Hämelerwald. Symbolfoto: pixabay
Trauriger Stauspitzenreiter: die A2 zwischen Lehrte Ost und Hämelerwald. Symbolfoto: pixabay | Foto: Pixabay

Region. Unfälle sind an der Tagesordnung, Staus und überlastete Umleitungsstrecken sowieso – die A 2 ist eine der gefährlichsten Autobahnen in Deutschland und das vor allem wegen der zahlreichen und oft monatelang andauernden Baustellen. Zu diesem Ergebnis ist der ADAC gekommen. Besonders betroffen sei der Bereich zwischen Hämelerwald und Lehrte-Ost.


Wie der Automobilclub heute in einer Pressemitteilung bekannt gab, gab es im vergangenen Jahr nirgendwo in Niedersachsen mehr Staukilometer als zwischen den beiden Anschlussstellen. Auf insgesamt 2.222 Kilometern standen die Autofahrer hier, immerhin 549 Stunden, also fast 23 Tage lang. Dies belege die aktuelle ADAC Staubilanz.

Auch bei der Anzahl der Staus nehme dieser Autobahnabschnitt mit 528 einen landesweiten Spitzenplatz ein – hinter zwei weiteren A 2-Abschnitten: Gleich auf Platz zwei rangiere hier der Abschnitt zwischen Braunschweig-Nord und Braunschweig-Hafen. Hier gab es nach ADAC Informationen 570 Staus mit einer Gesamtlänge von 949 Kilometern. Platz drei belegt die Strecke zwischen Wunstorf-Kolenfeld und Bad Nenndorf mit 546 Staus, die Länge betrug dort zusammen 1.585 Kilometer.

ADAC sieht dringenden Verbesserungsbedarf


Die Bilanzzahlen würden eindrucksvoll belegen, dass die Hauptverkehrsrouten in Niedersachsen zugleich die schlimmsten Staustellen beinhalten. Vor allem die A2 sei am Rande ihrer Kapazität. Schwerste Unfälle, Verletzte und Tote in den Baustellen-Bereichen würden den dringenden Handlungsbedarf belegen. Das Baustellenmanagement müsse verbessert werden.

Als konkrete Maßnahmen fordert der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt:

  • nachhaltiger planen und verschiedene Zuständigkeiten besser koordinieren, um die Bauzeiten zu verkürzen

  • Baustellen auf Autobahnen und Bundesstraßen besser aufeinander abstimmen

  • Kontrollen nach Baustelleneinrichtung und während der Baumaßnahme: Sind Beschilderungen sinnvoll und für die Autofahrer verständlich? Sind die Fahrspuren zu erkennen bzw. hält die Gelb-Markierung?

  • Tageshelligkeit nutzen und durch regelmäßige Samstagsarbeit sowie Sonntags- und Nachtarbeit die Bauzeit verkürzen

  • Baustellen verkürzen und einzelne Abschnitte zeitnah freigeben

  • regelmäßige Abstimmung aller Beteiligten – hierzu hat der ADAC für Anfang Februar Gespräche mit der Straßenbaubehörde, Polizei sowie Stadt und Region Hannover initiiert


Auch die Politik seiam Zuge, so der ADAC weiter. In einem Interview mit„ADAC motorwelt“ habe Verkehrsminister Bernd Althusmann eine Stabsstelle für das regionale Baustellen- und Staumanagement sowie eine stärkere länderübergreifende Verkehrskoordination versprochen. Ein Baustelleninformationssystem in Echtzeit soll besser informieren und ein Sicherheitskonzept helfen, die LKW-Unfälle zu reduzieren. Für mehr Verkehrssicherheit auf den niedersächsischen Autobahnen müssen diesen Worten nach Ansicht der ADAC Experten unbedingt Taten folgen.

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